Leinwandmesser

Die Geschichte eines Pferdes
Ein fabelhaftes Schauspiel mit Musik
nach der gleichnamigen Erzählung von Leo N. Tolstoi
Eine Produktion des theaterforum kreuzberg

Leinwandmesser, früher ein berühmtes Trabrennpferd, durchlebt noch einmal die Stationen seiner Karriere: die unbeschwerte Kindheit auf dem Gestüt, die Ablehnung und Ausgrenzung in der Jugend, den Erfolg auf der Rennbahn, die Demütigung, nur als Inventar betrachtet zu werden, die Trauer über das Altwerden.

Als fröhliches Fohlen geboren, macht ein Makel ihn von Anfang an zum Außenseiter: er ist scheckig und damit minderwertig. Er wird abgelehnt, weil er anders ist, und das nicht nur von den Menschen, sondern auch von seinesgleichen, der Herde. Er kann es nicht verstehen, fühlt er sich doch als Pferd und nicht als „Schecke“. Dabei ist er ein genau so gutes Pferd wie die anderen, ja besser noch – sein ausgreifender, präziser Gang ist einzigartig. Doch er wird verschenkt, verkauft, zu Höchstleistungen angespornt, mißhandelt, weiterverkauft; die Herren und Besitzer wechseln. Leinwandmesser fragt sich, warum die Menschen ihn, ein lebendiges Pferd, ihr Eigentum nennen. Die Worte „mein Pferd“ kommen ihm ebenso absonderlich vor wie die Worte: „mein Land, meine Luft, mein Wasser“. Er kommt zu dem Schluß: „Die Menschen streben durchaus nicht danach, das zu tun, was sie selbst als gut bezeichnen, sondern sind nur darauf bedacht, möglichst viele Dinge ihr Eigen zu nennen.“
Bis zuletzt ist Leinwandmesser den Menschen auf seine Weise von Nutzen. Sogar sein Kadaver kann noch verwertet werden, während seine Herren und Besitzer, deren Lebensziel Profit, Vergnügen und Genuß war, ihr Dasein als physische und moralische Wracks beschließen.
Durch die verfremdende Sicht eines Tieres erscheinen die menschliche Gesellschaft und ihre Gesetze neu und im Grunde inhuman. Tolstoi beschreibt mit psychologischer Intuition Aufstieg und Fall, Glück und Niedergang eines Pferdes und schafft so eine große Methapher des Lebens.
In einem rasanten Bilderbogen mit live Musik lässt das Ensemble des theaterforum kreuzberg das Leben eines Pferdes Revue passieren

Es spielt das Ensemble des theaterforum kreuzberg:

Leinwandmesser:
der alte Wallach: Thomas Otto
der Wallach: Simon Mayer
der junge Hengst: Eckart Schönbeck/David Hannak
das Fohlen: Selma Roth

Wjaso, eine Stute – Margot Binder/Anja Schüler
Die junge Wjaso – Swantja Maue/Nadine Meier
Milij, ein Hengst – Pasquale Bombacigno/Alexander Riemann
General – Monica Dechau-Pascuta/Rebecca Shein
Stallmeister – Rubèn Bravo
Waska, Pferdeknecht – Susanna Reinhart
Fürst – Eckart Schönbeck/David Hannak
Mathieu, Geliebte des Fürsten – Swantje Maue/Nadine Meier
Feofan, Kutscher des Fürsten – Selma Roth
Ansager – Simon Mayer
Der neue Gutsherr – Pasquale Bombacigno/Alexander Riemann
Marie – Margot Binder/Anja Schüler
Die Herde – Ensemble
Akkordeon und Schlagwerk – Dirk Rave / Heiner Frauendorf / Anton Kryukov / Valentin Butt

Buch und Regie: Anemone Poland
Musikkomposition: Dirk Rave
Bühne: Robert Schmidt-Matt
Kostüme: Gertraud Wahl-Deschan & Nathalie Säwert
Masken: Uwe Krieger, Jens Schendel
Licht: Yair Vardi
Make up: Rebekka Schwark
Bühnenbau/Technik: Frank Wildanger
Schneiderei: Bella Tarasenko

mit Unterstützung der GLS Treuhand e. V. und des Forum Kreuzberg Förderverein

Pressestimmen:

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