Jeux de massacre *
von Eugène Ionesco
aus dem Französischen von Lore Kornell
In einer Stadt ist eine fremde Seuche ausgebrochen. Sie befällt alle: Arme und Reiche, Dumme und Gelehrte, Schöne und Häßliche, Geliebte und Ungeliebte. Es gibt kein Mittel gegen sie und keine Hilfe. Eben noch haben die Leute ihre kleinen Sorgen, putzt sich ein Mädchen für ein Fest, verkünden Politiker Sanierungsprogramme, planen Gefangene einen Ausbruch – da ruft sie der Große Gleichmacher.
Es wird eifrig und erfolglos diskutiert, ob die Krankheit eine Folge der Sünde, der Nachlässigkeit, ob sie bloßer Zufall oder eine Mode ist oder ob sie gar auf eine ideologische Verwirrung zurückgeht. Die Menschen entlarven sich in ihrem wahren Wesen. Die meisten verkriechen sich in ihren Egoismus, einige hinter ihre Gleichgültigkeit, und nur in wenigen Fällen ist die Liebe stärker als der Tod.
Ionesco hat das Tragödien-Thema in eine grotesk-komödiantische Form gekleidet. Das Stück entstand im Jahr 1970. In einer beinahe prophetischen Vision ist es eine große Metapher für die aktuelle Bedrohung der Menschheit.
* « Jeux de massacre » nennen die Franzosen das beliebte Kirmesspiel, bei dem man mit Bällen Pyramiden aus Konservenbüchsen oder Pappfiguren prominenter Persönlichkeiten erledigt.
Regie: Anemone Poland
Bühne: Robert Schmidt-Matt
Musik: Dirk Rave
Kostüme: Gertraud Wahl-Deschan & Nathalie Säwert
Masken: Uwe Krieger
Licht: Christoph Wüst
Regieassistenz: Daniela Aue
Rechte: Theater-Verlag Desch
Es spielt das Ensemble des theaterforum kreuzberg:
Nina Damaschke, Monica Dechau-Pascuta, Anna Dieterich, Klaus Hänscheid,
Wolf Hedrich, Stéphane Lalloz, Steffen Neupert, Susanna Reinhart, Jürgen Ruoff, Miriam Sachs, Jan Schönberg, Ralph Stieber
Premiere am 28. Oktober 2005
Pressestimmen: